Nachdem sowohl Sayn-Wittgenstein vom stramm rechten Flügel als auch der als pragmatisch geltende Pazderski keine Mehrheit in der tief gespaltenen Partei fanden, hat sich der AfD – Fraktionsvorsitzende im Bundestag Alexander Gauland aufstellen lassen.
Gauland erklärte, das er von Parteifreunden zur Kandidatur aufgefordert wurde. Ursprünglich hatte der zum rechten Flügel der Partei zählende Gauland auf das Amt des Partei-Chef verzichtet. Da keiner der Kandidaten eine Mehrheit fand, wurde er stellvertretend für den rechten Blog um Höcke und Poggenburg gewählt. Das Ergebnis von ca. 68 % dokumentiert die Zerrissenheit der populistischen Partei.
In Summe dokumentiert der Vorstand um Meuthen und Gauland einen weiteren Rechtsruck dieser rechtsradikalen Partei.
Dies ein Teilerfolg vom rechtsradikalen Björn Höcke, der hatte am Wochenende in einem Interview mit „Der Welt“ mitgeteilt:
AfD soll künftig die Partei der kleinen Leute werden.
Höcke will das Nationale und das Soziale verbinden. Unausgesprochen schließt er damit an die Gründungsjahre der NSDAP an, die zu Beginn eine starke sozialpolitische Ausrichtung hatte.
Höcke will einen “solidarischen Patriotismus”
Diese Worte kennt man bisher nur von linken Parteien.
„Wenn das Interview mit einem SPD- oder Grünenpolitiker geführt worden wäre, dann würde sich niemand über die gesellschaftskritischen Kernaussagen wundern“, sagt der Dresdner Politikwissenschaftler Werner Patzelt. Er erklärt: „Dass die AfD jetzt das Soziale entdeckt, kann nur jene überraschen, die in der AfD bislang nur eine Horde von Rechtsradikalen gesehen haben.
Am Rande des Parteitages in Hannover gab es Gegendemonstrationen von mehreren tausend Teilnehmern – es kam zum Einsatz von Wasserwerfern und Pfefferspray.
Im Saal gab es einen sehr rüden Umgang mit den Vertretern der zugelassenen Presse, es wurde mit Räumung durch die Security gedroht.
Das Demokratieverständnis und die Akzeptanz einer freien, unabhängigen Presse ist der Partei vom rechten Rand völlig fremd.
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