Nach dem monatelangen Streit um den Masterplan von Innenminister Seehofer, dem Versetzungstheater um den Verfassungsschutzpräsidenten Maaßen, dem umstrittenen Polizeigesetz in Bayern sowie der verbalen sprachlichen Annäherung an die AfD, fällt die CSU kurz vor der Landtagswahl auf ein historisches Tief in der Wählergunst.
Die CSU verliert in der Sonntagsfrage der ARD eine Woche vor der Wahl weitere 2 Prozentpunkte und der Traum von einer Alleinregierung ist eine Illusion. Eine Zweierkoalition ist nur noch mit den Grünen möglich, was aufgrund der Vergangenheit und der politischen Differenzen kaum eine Option ist. Da ist eine Dreierkoalition zwischen CSU, Freie Wähler und FDP eher umsetzbar und wahrscheinlicher. Das gleiche Szenario ist mit der SPD und FDP möglich, wenn die SPD sich aus purem Machterhalt auch in Bayern einer Erneuerung der Partei entzieht. Obwohl in Bayern die SPD nie eine herausragende Rolle außerhalb der Zentren gespielt hat.
Sollte Die Linke in den Landtag einziehen, sind 7 Parteien im CSU – Land Bayern vertreten. Dies ist eine Sensation! Die CSU stellt seit 1945 den Ministerpräsidenten in dem konservativen Freistaat. Rein rechnerisch ist auf Basis der Sonntagsfrage eine Regierung ohne CSU – Beteiligung und ohne die Rechtspopulisten der AfD unter Führung der Grünen möglich.
Söder macht die “ Berliner Politik“ für das Ergebnis verantwortlich
Schon beginnt die Zeit der Schuldzuweisungen für die schlechten Umfragewerte. Söder macht die Bundespolitik und damit (in) direkt seinem noch Parteivorsitzenden und Innenminister Horst Seehofer mitverantwortlich. Horst Seehofer weist jegliche Schuld von sich und gibt zu verstehen, dass er als Parteivorsitzender sich in den letzten 6 Monaten nicht in die Wahlkampfstrategie eingemischt habe.
„Das ist das persönliche Vorrecht des Ministerpräsidenten Markus Söder. Er ist zuständig für strategische Überlegungen im Wahlkampf.“
Sagte Seehofer gegenüber der Süddeutschen Zeitung.
Fehlender Kontakt zur Basis der Führungsriege der CSU
Seehofer sieht sich als erfolgreichen Bundesinnenminister, der bemerkenswerte Erfolge während seiner bisherigen Amtszeit vorzuweisen hat. Eine Indiz für die fehlende Selbstreflektion seiner bisherigen Aktivitäten. Das gleiche gilt für Söder, der aller Trump mit herausragenden Leistungen der CSU in Bayern prahlt. Die Herren haben den Kontakt zur Basis verloren und sind politische Geisterfahrer, die alles dem Erfolg in Bayern unterordnen und gesamte Republik lähmen. Entscheidene Gesetzte und Vorhaben der Regierungskoalition werden nicht umgesetzt, weil die Herren Seehofer und Söder Wahlkampf betreiben. Und Seehofer zusätzlich seine private Fehde mit der Bundeskanzlerin Angela Merkel führt und deren Führung immer wieder in Frage stellt.
Fehlgeschlagene AfD Light Politik
Die Übernahme von Sprache und Argumenten der Rechtspopulisten scheint im Wahlkampf nicht aufzugehen. Die AfD bleibt stabil zweistellig in den aktuellen Umfragen. Aufgrund dessen wurde die Strategie inzwischen komplett geändert. Der angerichtete politische Schaden bleibt.
Die Stammwählerschaft wendet sich in Richtung Grüne und Freie Wähler ab.
Die Sündenböcke sind schon ausgemacht
Die Sündenböcke sind schon ausgemacht, es sind die Herren Söder und Seehofer, einer von beiden wird die Konsequenzen nach der Landtagswahl tragen müssen. Dies wird Seehofer sein, der dann vermutlich das Amt des Parteivorsitzenden abgeben und hoffentlich auch das Amt des Bundesinnenminister aufgeben muss.
Das Ministeramt hat er lediglich für eigene und bayerische Interessen genutzt und bei der täglichen Arbeit erhebliche Defizite und mangelnde Kompetenz gezeigt.
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