Antisemitismus ist nicht nur rechtsextrem!

Antisemitismus ist links, grün, rot, konservativ und islamisch

Antisemitismus ist schon allein deshalb zu bekämpfen, weil dies eine große Verpflichtung für Staat und Gesellschaft sein muss. Die Erinnerungskultur an die Judenvernichtung im Dritten Reich ist nicht nur zu pflegen, sondern gerade in den Schulen zu verstärken, weil  das Bewusstsein  hierzu vor allem in den jüngeren Altersgruppen im Abnehmen begriffen ist. Wenn man Antisemitismus nur als rechtsextremes Phänomen beschreibt,  greift  dies allerdings zu kurz.  Nicht nur rechtsextreme Ideologen vertreten antisemitische Positionen. Antisemitismus ist auch bei islamischen Zuwanderern verstärkt zu beobachten aber  auch bei bereits seit längerem hier lebenden Muslimen weit verbreitet. Im vergangenen Sommer artikulierten auf einem Berliner Pop-Festival Aktivisten der BDS-Bewegung (=Boykott, Divestment, Sanctions) ihre Feindschaft  gegen den Judenstaat.


Antisemitische und antizionistische Strömungen

Antisemitismus, genauer Antizionismus zeigt sich schon seit längerer Zeit in der Kulturszene. Und bereits seit 1967 im Zuge des Sechs-Tage-Krieges hat die westdeutsche Linke antisemitische Positionen bezogen. Nach einer Studie der FU Berlin haben 34 % der Linksextremen und 13 % der Linksradikalen zugestimmt, dass Juden in Deutschland „zu viel Einfluss“ hätten. Die Partei Die Linke plagt sich schon lange Jahre mit antisemitischen und antizionistischen Strömungen in ihren Reihen. Die heutige Linke wirft Israel vielfach Rassismus vor und vergleicht Israel mit den Nationalsozialisten, während sie gleichzeitig die Terrororganisationen der Hamas oder der Hisbollah verharmlosen. Jüngst musste Israel wieder eine vom Iran abgefeuerte Rakete unschädlich machen. Israel ist von dem Mullah-Regime im Iran massiv in seiner Existenz bedroht.

Fremdschämen

Da schämt man sich fremd, wenn die jetzige Vizepräsidentin und ehemalige Menschenrechtsbeauftragte Claudia Roth 2013 den iranischen Botschafter Ali Reza Sheikh Attar, an dessen Hände Blut klebt, „freundschaftlich“ mit „High-Five“ begrüßt. Oder wenn der damalige IOC- Vizepräsident Thomas Bach und der Ex-Turnweltmeister und CDU-MdB Eberhard Gienger sich gegen eine Schweigeminute bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2012 in London aussprachen, weil sie einen arabischen Boykott befürchteten. Es sollte an den  palästinensischen Terroranschlag vor 40 Jahren während der Olympiade in  München  erinnert werden, bei dem viele  jüdische Sportler und ein Polizeibeamter ermordet wurden.

Erinnerungskultur

Was ist eigentlich eine Erinnerungskultur  an die Vernichtung von 6. Mio. Juden wert, wenn sie sich nur auf Gedenkveranstaltungen in Bundes- und Landtagen, in Stelen-Feldern, durch Stolpersteine u.v.a. artikuliert, aber nicht bereit ist, auch Nachteile für die Solidarität mit Juden und mit Israel in Kauf zu nehmen? Denn Solidarität mit den Juden muss sich essenziell auch in der Unterstützung des Staates Israel ausdrücken. Er ist die staatliche Heimstatt der seit rd. 2000 Jahren  in die Welt zerstreuten Juden. Er ist als Staat gleichzeitig das Versprechen eines wehrhaften Judentums. Er ist die Hoffnung, dass zur Flucht gezwungene Juden eine Zuflucht haben. Deshalb hat Deutschland nicht nur die Aufgabe, sich im eigenen Lande gegen Antisemitismus zu stellen. Es hat darüber hinaus auf Grund des Holocausts den Staat Israel gegen Angriffe zu unterstützen. Das muss mehr sein, als die von Bundeskanzlerin Merkel immer wieder bemühte Formel, dass der Holocaust zur deutschen Staatsräson gehört.

Zu diesem Thema gab es einen Kommentar von
Werner Kolhoff im Mannheimer Morgen vom 1.2.2019.
Hier der Link zum Leserbrief vom Autor: https://www.morgenweb.de/mannheimer-morgen_artikel,-leserbrief-erinnerungskultur-an-juden-ist-verpflichtung-_arid,1401422.html

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