Im AfD-Wahlprogramm heißt es zum Klimaschutz: „Wir wollen diese Politik beenden, denn sie verknappt ohne jede Not den Zugang aller Menschen zu billiger Energie, die Voraussetzung jeden Wohlstands ist.“ Man bezweifle, dass der Mensch die gegenwärtige Erwärmung maßgeblich beeinflusst habe. „Klimaschutzpolitik ist daher ein Irrweg“, erklärt die AfD. Parteichef Alexander Gauland sagte schon im Sommer 2018 im ZDF, den Klimawandel gebe es zwar: „Dass der Mensch dazu viel beitragen kann, glaube ich nicht.“
Die Aussagen widersprechen wissenschaftlichen Erkenntnissen des Weltklimarats IPCC, des zuständigen Fachgremiums der Vereinten Nationen. Dieser bekräftigte im Oktober 2018: „Menschliche Aktivitäten haben Schätzungen zufolge einen Temperaturanstieg von rund 1 Grad Celsius im Vergleich zu vorindustrieller Zeit verursacht.“
Auch an den Gebirgsgletschern ist die Erderwärmung ablesbar. Seit Jahren verlieren sie weltweit an Masse.
Der Faktencheck (Quelle: https://www.klimafakten.de)
AfD Gundsatzprogramm | Stand der Wissenschaft |
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„Das Klima wandelt sich, solange die Erde existiert. …Seit die Erde eine Atmosphäre hat, gibt es Kalt- und Warmzeiten.“ | Formal betrachtet ist diese Aussage wissen- schaftlich zutreffend. Allerdings wird mit ihr der unzutreffende Schluss suggeriert, der heutige Klimawandel habe – genau wie die vorherigen in der Erdgeschichte – natürliche Ursachen. Dass der Schluss falsch ist, mag eine Analogie verdeutlichen: Nur weil es schon viele natürliche Waldbrände gab, heißt dies ja auch nicht, dass ein aktueller Waldbrand nicht von einem Brandstifter verursacht sein kann. Der gegen- wärtige globale Temperaturanstieg verläuft er- wiesenermaßen schneller als die Erwärmungs- phasen während der letzten zwei Jahrtausende. Außerdem deuten viele Merkmale der aktuellen Erwärmung (etwa das räumliche Trendmuster) auf den Menschen als Ursache – ohne dessen Einfluss ist der gegenwärtige Klimawandel nicht erklärbar. → mehr Infos: https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-dasklima-hat-sich-immer-schon-gewandelt |
„Wir leben heute in einer Warmzeit mit Temperaturen ähnlich der mittelalterlichen und der römischen Warmzeit. Die IPCC-Modelle können diese Klimaänder- ungen nicht er-klären.“ | Diese Aussage ist irreführend und falsch. Sie vermischt regionale und globale Phänomene. Die sogenannte „Mittelalterliche Warmzeit“ und auch das sogenannte „Klimaoptimum der Römerzeit“ waren auf Europa bzw. Teile der Nordhalbkugel beschränkt (andere Teile der Erde waren damals deutlich kühler). Die gegen- wärtige Erwärmung jedoch ist ein weltweites Phänomen. Zahlreiche, voneinander unab- hängige Studien kommen zu dem Schluss, dass es – global betrachtet – heute wärmer ist als während der vergangenen mindestens rund 2000 Jahre. Und anders als von der AfD behauptet, können regionale Warmphasen sehr wohl in den computergestützten Klimamodellen schlüssig mit natürlichen Faktoren erklärt werden (dasselbe gilt übrigens auch für die so- genannte „Kleine Eiszeit“). → mehr Infos: https://www.klimaf akten.de/behauptungen/behauptung-im mittelalter-war-es-waermer-als-heute |
„Die Klimaschutzpolitik beruht auf hypo- thetischen Klima-Modellen basierend auf com- putergestützten Simulationen des IPCC. … Hierzu beruft man sich auf Computermodelle, deren Aussagen durch Messungen oder Beo- bachtungen nicht bestätigt werden.“ | Zahlreiche Forscherteams überall auf der Welt haben in den vergangenen Jahrzehnten unab- hängig voneinander computergestützte Klima- modelle entwickelt. Diese simulieren das Klima in unterschiedlicher Genauigkeit („Auflösung“). Wie akkurat Modelle das Klima nachbilden, lässt sich relativ einfach durch einen Rückblick über- prüfen: Nämlich indem man Modellrechnungen für die Vergangenheit vergleicht mit realen Messwerten für die Vergangenheit. Dabei zeigt sich: Modellergebnisse einerseits und Beo- bachtungen andererseits stimmen in hohem Maße überein. Daraus kann man schließen, dass die Klimamodelle auch das mögliche Verhalten des Klimas in der Zukunft adäquat abbilden. → mehr Infos: https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptungklimamodelle-sind-nicht-verlaesslich |
„Der IPCC versucht nachzuweisen, dass die von Menschen verursachten CO2 Emissionen zu einer globalen Erwärmung mit schwerwiegenden Folgen für die Menschheit führen.“ | Dieser Satz ist in mehrerlei Hinsicht falsch. Zum einen suggeriert er, der IPCC forsche selbst oder verfolge politische Ziele. Dies ist falsch. Der IPCC ist kein aktives Forschungsgremium, er fasst lediglich in regelmäßigen Abständen den Stand der weltweiten Klimaforschung in einem Bericht zusammen. Unsicherheiten des Wissensstandes werden transparent widergegeben. → mehr Infos: https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptungder-ipcc-betreibt-panikmache Dass die vom Menschen verursachten Emissionen von Treibhausgasen die Hauptursache der gegen- wärtigen Erderwärmung sind und diese zu schwerwiegenden Folgen für die Menschheit führen können, ist keine Behauptung des IPCC – sondern ein zentrales Ergebnis der Sichtung der weltweiten Forschungslage. Dieser Punkt stellt einen Konsens unter Klimawissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern dar. → mehr Infos: https://www.klimafakten.de/behauptungen/b ehaup tung-es-gibt noch-keinen-wissenschaftlichen-konsens-zum-klimawandel |
„Im 20. Jahrhundert stieg die globale Mittel- temperatur um etwa 0,8 Grad. Seit Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts gibt es je- doch im Widerspruch zu den IPCC-Prognosen keinen weiteren Anstieg, obwohl in diesem Zeit- raum die CO2-Emissionen stärker denn je ge- stiegen sind.“ | Der erste Satz gibt den Stand der Wissenschaft korrekt wider, zwischen 1880 und 2012 ist die globale Mitteltemperatur laut IPCC-Bericht um etwa 0,85 °C gestiegen. Falsch ist hingegen die Behauptung, seit den 1990er Jahren habe sich die Erde nicht weiter erwärmt. Zutreffend ist lediglich, dass es nach 1998 eine Phase gab, während der die Lufttemperaturen offenbar langsamer stiegen. Dies aber ist durch natürliche Schwankungen im Klimasystem gut erklärbar. (In den Ozeanen übrigens, die viel größere Wärmemengen als die Atmosphäre aufnehmen, ging der Temperaturanstieg unvermindert weiter.) Die Jahre 2014 und 2015 brachten für die global gemittelten Atmosphärentempera- turen dann auch wieder neue Rekordwerte. Es kann deshalb keine Rede davon sein, dass die Erwärmung geendet habe; man könnte allen- falls sagen, dass kurzzeitige, natürliche Schwankungen den weiterhin zu beobachtenden langfristigen Aufwärtstrend überlagert und zeit- weise verdeckt haben. → mehr Infos: https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-die globale-erwaermung-stoppte-1998-0 |
„Kohlendioxid (CO2) ist kein Schadstoff, sondern ein unverzichtbarer Bestandteil allen Lebens. … IPCC und deutsche Regierung unterschlagen die positive Wirkung des CO2 auf das Pflanzen- wachstum und damit auf die Welternährung. Je mehr es davon in der Atmosphäre gibt, umso kräftiger fällt das Pflanzenwachstum aus.“ | Zwar stimmt es, dass Kohlendioxid unverzicht- barer Bestandteil der natürlichen Kreisläufe auf der Erde ist – doch das bedeutet mitnichten, dass CO2 nicht auch schädlich sein kann. Salopp gesagt: Zucker ist ebenso ein unverzichtbarer Baustein des Lebens, aber zu viel davon ist pro- blematisch für Menschen. Eine höhere CO2-Kon- zentration in der Atmosphäre verstärkt erwiesenermaßen den natürlichen Treibhauseffekt und führt so zu einem Temperaturanstieg auf der Erde. Eine weitere Folge ist, dass die Ozeane mehr CO2 aufnehmen, was den pH-Wert des Meerwassers sinken lässt („Versauerung“) – mit möglichen drastischen Folgen für Korallen und viele andere Meerestiere wie auch für die Welt- ernährung. Ebenso falsch ist die Behauptung, die positive Wirkung von Kohlendioxid auf das Pflanzenwachstum würde unterschlagen – viel- mehr ist dieser sogenannte „CO2-Düngeeffekt“ seit vielen Jahren bekannt und Gegenstand zahl-reicher Studien. Daher ist er selbstverständlich auch Thema im aktuellen IPCCBericht, dort wird er beispielsweise auf Seite 502 von Band 1 (Kapitel 6) oder auch auf Seite 499 von Band 2 (Kapitel 7) detailliert behandelt. Falsch ist weiterhin, dass das Pflanzenwachstum im gleichen Verhältnis zum CO2-Gehalt der Atmos- phäre zunehme. Vielmehr wachsen Pflanzen ab einem bestimmten Niveau bei höherem CO2-An- gebot nicht mehr stärker. Zudem wird die wachstumsfördernde Wirkung des CO2 durch das Angebot an Nährstoffen und Wasser be- grenzt, das die jeweilige Pflanze zur Verfügung hat. In der Summe, so der Stand der Wissen- schaft, wird der CO2-Düngeeffekt in der Praxis durch die limitierenden Faktoren (Nährstoffe, Wasserangebot) und durch die negativen Folgen des Klimawandels (v.a. häufigere Wetterextreme) begrenzt. In der Gesamtbetrachtung stellt der erhöhte CO2-Gehalt der Atmosphäre daher eine erhebliche Bedrohung für die Welternährung dar. → mehr Infos: https://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-co2-istein-pflanzenduenger-und-kein-schadstoff |
Fazit von Smart Energy for Europe Platform (SEFEP) GmbH
Das Grundsatzprogramm der AfD hingegen enthält fast keine Aussage, die mit dem Stand der Forschung zu Klima und Klimawandel vereinbar ist. Stattdessen finden sich in erheblicher Zahl eklatant falsche und irreführende Aussagen. Dies gilt nicht nur für Fragen, bei denen das Wissen der Klimaforschung tatsächlich (noch) mit Unsicherheiten behaftet ist. Aussagen der AfD zum Klimawandel stehen auch im Widerspruch zu grundlegenden Erkenntnissen, über die in der Wiussenschaft seit längerer Zeit ein nahezu vollständiger Konsens herrscht.
Hier einige Aussagen von führenden AfD – Politikern zum Klimawandel
Alice Weidel: „Ich glaube nicht, dass der menschliche Einfluss maßgeblich ist“
Die AfD-Fraktionschefin kritisiert Berichte des Weltklimarats als Lobbypolitik. Entgegen dem Forschungskonsens sieht sie Menschen nicht als Verursacher des Klimawandels.
Die Zeit 12.06.2019
AfD-Fraktionschefin Alice Weidel hat Zweifel ihrer Partei daran bekräftigt, dass der aktuelle Klimawandel vorwiegend vom Menschen verursacht ist. „Ich streite nicht ab, dass sich die Erde erwärmt, aber ich glaube nicht, dass der menschliche Einfluss maßgeblich ist“, sagte Weidel der Welt. „Die gesamte Klimaagenda“ beruhe auf den Berichten des Weltklimarats. Dieser sei „keine naturwissenschaftliche, sondern eine politische“ Organisation. „Es geht um nichts anderes als Lobbypolitik.“
Die AfD hat in der umweltpolitischen Grundsatzdebatte im Bundestag den Klimawandel bestritten und ein Ende der Energiewende verlangt. „Die AfD sagt hier und heute der Irrlehre des von Menschen gemachten Klimawandels den Kampf an“, sagte ihr Umweltpolitiker Karsten Hilse am Freitag: „Wir wollen den Ausstieg aus allen diesbezüglichen nationalen und internationalen Verträgen und Gremien.“
Es gebe keine Beweise für den Klimawandel. Studien gäben nur wieder, was die Aufraggeber wollten. Auch der Umstieg auf erneuerbare Energien sei daher falsch. Die AfD sage auch der Energiewende den Kampf an.
Die falsche Politik der Luftreinhaltung in Deutschland werde das erste Ziel der AfD sein, sagte Hilse: „Wir werden mit der Bekämpfung der nur ideologisch begründeten Stickoxid- und Feinstaubwerte begründeten Grenzwerte beginnen, die nichts weiter zum Ziel haben, als die Enteignung von Millionen von Autofahrern.“
Das Handelsblatt 23.03.2018
Alexander Gauland leugnet den Klimawandel – und beweist damit, dass er absolut keine Ahnung hat!
Im ZDF-Sommerinterview hat der AfD-Parteivorsitzende Alexander Gauland am Sonntagmorgen Zweifel daran geäußert, dass der Klimawandel von Menschen verursacht wird. Diese These wurde von der Wissenschaft längst widerlegt – mehrere AfD-Politiker wollen das trotzdem nicht glauben.
Ich glaube nicht, dass es gegen den Klimawandel irgendetwas gibt, was wir Menschen machen können.Es habe schon immer Heißzeiten und kalte Zeiten gegeben, auch vor der Industrialisierung. Deshalb fordere seine Partei, nach US-amerikanischem Vorbild, einen Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen
Bento 12.08.2018
Das Interview von der Klimaexpertin Beatrix von Storch ist der Gipfel der skurrillen Behauptungen der AfD. Sie möchte die Sonne verklagen. Das ganze Interview auf YouTube unter folgenden Link:https://youtu.be/IV8UzT_9bXg
Lokale Leugnung des Klimawandels
Auch unsere lokalen rechten Größen in Biblis, wie die Herren Bühler und Fischer leugnen den Klimawandel und verunglimpfen Klimaforscher, die Grünen und Greta Thunberg, sowie dies bereits Ihr Führungspersonal in der AfD getan hat.
Ihr Europa-Spitzenkandidat Jörg Meuthen verspottete die 16-Jährige als „heilige Greta“ .
Ralph Bühler teilt auf Facebook ein YouTube Video seines Parteifreundes Gerald Grosz, der sich über Greta Thunberg lustig macht. Das ist nur ein Post von vielen in dem er den Klimawandel leugnet. Eigene Videos mit bizarren Aussagen zum Klimawandel findet man zur genüge auf seiner Facebook – Seite.
Auch Herr Fischer leugnet den Klimawandel, verunglimpft seine Befürworter und seine Jünger jubeln.
Dies sind die harmloseren Beiträge der beiden Herren.
Fazit
Persönliche Angriffe und Falschaussagen statt Sachargumente
Hier hebt sich besonders Marc Jongen hevor, der Philosoph, Abgeordneter des Deutschen Bundestags und Mitglied der AfD.
Für Jongen ist Greta Thunberg: „Ein krankes Kind, denn es ist bekannt, dass Greta Thunberg am Asperger-Syndrom, einer Form des Autismus leidet. Der Fall Greta ist von höchster Symbolkraft für die wahnhafte Klimarettungspolitik im Ganzen.“
Er prangert die, Zitat, „mächtige Klimalobby“ an und unterstellt den Eltern von Greta Thunberg Geschäftemacherei. Die Zwischenrufe im Plenarsaal werden lauter, als Jongen fortfährt: „Asperger-Patienten pflegen ein extremes Schwarz-weiß-Denken. Das Abwägen und Differenzieren ist nicht ihre Sache.“ Die der AfD allerdings auch nicht, hält SPD-Fraktionsvize Matthias Miersch dagegen: „Das, was Sie hier an diskriminierenden Worten verloren haben, ist niederträchtig, und es gehört nicht in dieses Haus.“
Deutschlandfunk 29.03.2019
Morddrohungen gegen Klimaforscher
AfD-Parlamentarier Marc Jongen wirft dem Weltklimarat der Vereinten Nationen fehleranfällige Modellrechnungen vor, er greift die Grünen an, und immer wieder Greta Thunberg.
„Da eben diese Klimaskeptiker, oder Leugner, wie man sie ja eigentlich nennen muss, keine Sachargumente haben, geht’s halt immer auf die Person“, erklärt Stefan Rahmstorf, Physiker beim Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. „Jeder Klimaforscher, der öffentlich sich zu dem Thema exponiert äußert, kriegt Morddrohungen. Hab ich auch schon bekommen, auch gegen meine Familie. Daran muss man sich, leider Gottes fast, gewöhnen, wenn man Dinge sagt, die manchen Menschen gegen das eigene Weltbild gehen und die keine sachlichen Gegenargumente haben.“
Deutschlandfunk 29.03.2019
Die rechten Parteien sind wie in allen Themenbereichen keinen Argumenten zugänglich, diffamieren, beleidigen, verbreiten Falschaussagen und zeichnen ein Bild der ewig Gestrigen. Der Klimawandel besteht für sie nicht und ist eine Erfindung um die Bürger abzuzocken, z.B. mit einer CO2 – Steuer.
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